
2023 Autor: Susan Erickson | [email protected]. Zuletzt bearbeitet: 2023-05-22 01:23
Mehr Menschen leben in Küstennähe als bisher angenommen, schätzen Forscher in einer neuen Studie ein. Diese Menschen sind am anfälligsten für den Anstieg des Meeresspiegels sowie für die zunehmende Zahl von Überschwemmungen und verstärkten Stürmen. Unter Verwendung neuer Datensätze mit erhöhter Auflösung schätzen Forscher der A alto-Universität, dass 1,9 Milliarden Einwohner oder 28 % der Gesamtbevölkerung der Welt näher als 100 km von der Küste entfernt in Gebieten leben, die weniger als 100 Meter über dem gegenwärtigen Meeresspiegel liegen.
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Bis 2050 wird die Anzahl der Menschen in dieser Zone voraussichtlich auf 2 ansteigen.4 Milliarden, während die Bevölkerung, die niedriger als 5 Meter lebt, 500 Millionen Menschen erreichen wird. Viele dieser Menschen müssen ihren Lebensunterh alt an den Klimawandel anpassen, sagt Assistenzprofessor Matti Kummu von der A alto-Universität.
Die Studie ergab, dass sich Bevölkerung und Wohlstand zwar am Meer konzentrieren, Lebensmittel aber immer weiter von den Wohnorten entfernt angebaut werden müssen. Hochland- und Berggebiete werden aus Sicht der Nahrungsmittelproduktion immer wichtiger, sind aber auch sehr anfällig für Klimaveränderungen.
- Im vergangenen Jahrhundert gab es eine klare Tendenz, dass Acker- und Weideflächen in Gebieten außerhalb der Bevölkerungsschwerpunkte am stärksten gewachsen sind und in Küstengebieten abgenommen haben. Dies wird höchstwahrscheinlich nur in Zukunft so bleiben, fasst Professor Olli Varis von der A alto University zusammen.
Auch wenn sich Menschen und Reichtum in Küstennähe weiter ansammeln, ist ihr Wachstum im Landesinneren und in Berggebieten noch schneller, so die Studie. Dies widerspricht den bestehenden Studien. In Zukunft wird die Welt in Bezug auf Urbanisierung und Wirtschaftsleistung weniger vielfältig sein, wenn man sie aus raumbezogener Sicht betrachtet.
Für die Analyse verwendeten die Forscher mehrere globale gerasterte Datensätze. Sie erstellten zunächst eine geografische Zonierung in Bezug auf die Höhe und die Nähe zur Küste. Auf dieser Grundlage wurden dann die in die Studie einbezogenen Faktoren untersucht, die in fünf Cluster gruppiert wurden: Klima, Bevölkerung, Landwirtschaft, Wirtschaft und Auswirkungen auf die Umwelt. Für die Faktoren mit zeitlicher Ausdehnung bewerteten die Forscher auch deren Entwicklung über den Zeitraum von 1900-2050.