
Eine neue Studie der City University London zeigt, dass ihre britischen Leser durchschnittlich mindestens 96 % der Zeit, die sie mit Zeitungen verbringen, in gedruckter Form verbrachten (ohne die Nutzung von „Apps“). Die Forschung hinterfragt auch die transformative Wirkung von Online-Lesern aus Übersee und von Tablet- und Smartphone-Apps.
Die Analyse von Trends über einen Zeitraum von vier Jahren zeigt, dass die von Dr. Neil Thurman von der City Journalism Department durchgeführte Studie nur bei einer Zeitung – The Guardian – einen Anstieg der Gesamtzeit verzeichnete, die ihre inländischen Leser mit der gedruckten Marke verbrachten und online. Über die 12 Titel hinweg sank die kombinierte Print- und Online-Lesezeit um durchschnittlich mehr als 4 % pro Jahr.
Die in der Zeitschrift Digital Journalism veröffentlichte Studie ist eine der umfassendsten ihrer Art und zeigt die anh altende Bedeutung der Printausgaben von Zeitungen, um die Aufmerksamkeit ihrer Leser zu gewinnen und zu h alten.
Eines der überraschenderen Ergebnisse der Studie ist, dass das Publikum der meisten Zeitungen im Ausland immer noch mehr Zeit mit der gedruckten Zeitung als mit der Online-Ausgabe verbringt.
"Obwohl das Publikum in Übersee einen erheblichen Teil der Online-Lesezeit von Zeitungen ausmacht, haben sie die Aufmerksamkeit, die durch den Rückgang der inländischen Druckverkäufe verloren geht, nicht ausgeglichen", sagte Dr. Thurman.
Die wichtigsten Online-Lesedaten der Studie verfolgten nicht die Nutzung von Smartphone- und Tablet-Apps durch die Leser, aber das Surfen auf ihren regulären Websites über mobile Geräte wurde einbezogen.
"Es gibt nur sehr wenige Informationen über die Nutzung von,App'-Ausgaben von Zeitungen. Das Beste, was wir tun können, ist zu schätzen, dass,Apps' die Online-Lesezeit von Zeitungen um 20-25 % erhöhen.
"Leider hat bei den meisten Zeitungen ein derartiger Schub durch mobile Plattformen den Lesezeitverlusten aufgrund sinkender Auflagen nicht entgegengewirkt", sagte Dr. Thurman.
Auch unter Berücksichtigung von „Apps“kommt die Studie zu dem Schluss, dass mehr als 90 % der Zeitungslesezeit immer noch aus dem Druck stammt. „Zeitungen erzielen immer noch über 85 % ihrer Werbeeinnahmen aus dem Druck. Wenn man bedenkt, dass ‚Zeit Geld‘ist, sollten wir nicht sehr überrascht sein, dass ein ähnlicher Anteil der zeitlichen Aufmerksamkeit, die Zeitungen erh alten, auch aus dem Druck stammt“, sagte Dr. Thurman.