Arbeit macht mehr Spaß, wenn der Charakter passt

Arbeit macht mehr Spaß, wenn der Charakter passt
Arbeit macht mehr Spaß, wenn der Charakter passt
Anonim

Charakterstärken können als Eigenschaften definiert werden, die als moralisch positiv bewertet werden, wie beispielsweise Selbstbeherrschung, Teamfähigkeit oder Freundlichkeit. Charakterstärken, die eine Person besonders auszeichnet und die sie gerne und häufig einsetzt, werden als Signaturstärken bezeichnet. Jeder hat typischerweise zwischen drei und sieben dieser Signaturstärken.

Claudia Harzer und Professor Willibald Ruch von der Sektion Persönlichkeit und Assessment der Universität Zürich beweisen nun erstmals in zwei Studien, dass ein Job besonders geschätzt wird, wenn er zu den eigenen Stärken passt: Die Bewerbung von Signaturstärken im Beruf gehen tatsächlich mit positiveren Erfahrungen bei der Arbeit einher, nämlich Freude, Flow, Sinnhaftigkeit oder Zufriedenheit und Berufung.

Hohe Zufriedenheit mit vier oder mehr angewendeten Signaturstärken

In der ersten Studie haben Harzer und Ruch über 1.000 Berufstätige befragt, wie sich ihre Charakterstärken ausprägen, ob sie diese Stärken im Beruf einsetzen können und wie positiv sie ihre Arbeit erleben. In ihrer zweiten Studie analysieren die Wissenschaftler neben Selbsteinschätzungen auch, wie die Kollegen der Probanden die Anwendbarkeit der Charakterstärken einschätzen.

Der Grad an positiven Erfahrungen steigt mit der Anzahl der angewendeten Signaturstärken. In beiden Studien haben Personen, die in der Lage sind, vier oder mehr Signaturstärken bei der Arbeit anzuwenden, die höchsten Werte in Bezug auf positive Erfahrungen. Sie haben mehr Freude an der Arbeit, beschäftigen sich intensiver damit, empfinden ihre Arbeit als sinnvoller und sind zufriedener mit ihrer Arbeit. Diese Menschen empfinden ihre Arbeit auch eher als Berufung als Menschen, die in der Lage sind, drei Signaturstärken oder weniger am Arbeitsplatz einzusetzen.

Ob charakterliche Stärken im Beruf eingesetzt werden können, hängt unter anderem davon ab, welche Regeln in der Stellenbeschreibung festgelegt sind oder ob stärkenbezogenes Verh alten für die Arbeitserfüllung hilfreich ist. In einer Stellenbeschreibung für Pflegekräfte steht beispielsweise viel über Hygiene, aber weniger über freundliches Verh alten. Nichtsdestotrotz können wir davon ausgehen, dass die Patientenversorgung erfolgreicher ist, wenn das Pflegepersonal freundlich und einfühlsam ist.

Nützlich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Die Ergebnisse von Harzer und Ruch liefern Erkenntnisse, die für die Personalauswahl, Personalentwicklung und Arbeitsplatzgest altung nützlich sein können. „Wenn vor einer Stellenbesetzung geklärt ist, welche Charakterstärken für die Stelle zentral sind, kann eine Person anhand dieser Stärken rekrutiert werden. Davon können Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur profitieren“, erklärt Harzer. Ob sich in allen Berufen und Hierarchieebenen vier Signaturstärken finden oder ob weniger Signaturstärken ausreichen, um ein positives Erleben bei Mitarbeitern zu ermöglichen, sollten weitere Studien untersuchen, so der Wissenschaftler.

Teilnehmer für neue Studie gesucht

Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen Charakterstärke und Arbeitsmotivation, Arbeitszufriedenheit sowie fachlicher und allgemeiner Leistungsfähigkeit. Wer das Vollprogramm absolviert, erhält ein umfassendes individuelles Feedback zu seinen Charakterstärken und Arbeitsmotivation, Arbeitszufriedenheit sowie fachlicher und allgemeiner Leistungsfähigkeit. Die Teilnahme an der Studie erfolgt von zu Hause aus über ein Online-Programm und ist kostenlos. Die Teilnehmer sollten zu mindestens fünfzig Prozent beschäftigt sein. Es ist auch möglich, als ganzes Team an der Studie teilzunehmen.

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